Blindenfußballer siegten erstmals in der deutschen Liga
Von Beginn weg war es ein sehr intensives, durch viele kleine Fouls und Zweikämpfe geprägtes Spiel, bei dem sich der österreichische Vertreter durch eine kompakt stehende Abwehr und dem Setzen von Nadelstichen in der Offensive auszeichnete. So gelang den Stuttgartern außer einem vergebenen 8-Meter, nachdem unsere Mannschaft die Teamfoulgrenze überschritten hatte, kein weiterer nennenswerter Abschluss in der ersten Halbzeit. Die Schwaben versuchten zwar immer wieder den Abwehrriegel zu knacken, bissen sich dabei allerdings die Zähne aus und es war gegen Ende der ersten Halbzeit schon die erste Frustration am Platz zu spüren, da die Österreicher ihrerseits zu Chancen in der Offensive kamen.
Die zweiten 20 Minuten sollten sich anschließend zu einem regelrechten Thriller entwickeln, als zuerst Mustafa Hosgören mit einer schönen Einzelaktion von der linken Seite den Ball ins Stuttgarter Tor zirkelte. Woraufhin die Schwaben mit dem Rücken zur Wand ihren Sturmlauf aufs österreichische Tor begannen, bei welchem sich Trainer und Torwart Joe Steinlechner mit einigen schönen Paraden auszeichnen konnte. Auch dank dieser Paraden wurden die Stuttgarter nicht wirklich gefährlich, bis ihnen der Ausgleich nach einer schönen Aktion von Vedat Sarikaya aus halbrechter Position ins linke Eck gelang.
Die verbleibenden Minuten entwickelten sich zu einem offenen Schlagabtausch, bei welchem die Stuttgarter auf das Siegestor drückten, dabei im Konter allerdings den Knockout durch einen Penalty kassierten . Dabei nahm der Torwart der Schwaben Hosgören regelwidrig den Ball außerhalb des Torraumes weg und verhinderte so einen Abschluss.
Den anschließenden 6-Meter, den der gefoulte Hosgören selbst ausführte, konnte der Keeper zwar abwehren allerdings nicht festhalten, woraufhin Hosgören nachsetzte und im Nachschuss das Siegestor 20 Sekunden vor Spielende erzielte.
Nach Abpfiff kannte der Jubel über den ersten vollen Erfolg in der deutschen Blindenfußball- Bundesliga keine Grenzen und wurde auch vom anwesenden Publikum gefeiert.
Für Stuttgart bedeutet diese Niederlage einen herben Rückschlag im Meisterrennen.