Zwei Sehbehinderte in Rapid´s Special Needs Team

Seit einigen Monaten hat der SK Rapid Wien eine neue Mannschaft - und hält dabei eine Vorreiterrolle in Österreich inne: Als erster Profifußballverein kann Rapid auf eine Fußballmannschaft zurückgreifen, die sich ausnahmslos aus Spielern mit Behinderungen zusammensetzt, zwei davon sind stark sehbehindert.

  

Das SK Rapid Special Needs Team, wie die Mannschaft offiziell heißt, besteht aus 16 Spielern im Alter von ca. 16-35 Jahren, wobei die Akteure sowohl körperliche, als auch geistige Beeinträchtigungen bzw. Seh- und Hörbehinderungen haben. Der Grad der Behinderungen wiegt dabei unterschiedlich schwer, wobei eine wichtige Voraussetzung zum Mitmachen natürlich die Ausübung des Sports ist. "Bei der Teamauswahl stand aber nicht die sportliche Leistungsfähigkeit im Vordergrund. Die Identifikation mit dem Verein SK Rapid und der Mannschaft waren wichtige Auswahlkriterien", erzählt Leiter Peter Grechtshammer: "Weiters ganz wichtig waren und sind natürlich das Verhalten jedes Einzelnen innerhalb der Gruppe, sowie Fair Play und Teamgeist. Auch beim SK Rapid Special Needs Team setzen wir auf große Disziplin, schließlich vertritt man ja immerhin den österreichischen Rekordmeister!"

Das nachhaltige Projekt wird mit großem Einsatz betrieben: Einmal in der Woche kommt man unter den Augen der grün-weißen Nachwuchstrainer Jürgen Kerber (Nachwuchsakademie U14), Matias Costa und Dominik Formann (ein ehemaliger Nachwuchs- und Akademiespieler Rapids) zusammen und hält seine Einheiten ab. Die Belohnung für die harte Arbeit der Spieler: Vor wenigen Wochen nahm man erstmals gemeinsam an einem internationalen Turnier teil. So ging es für das SK Rapid Special Needs Team nach Liechtenstein und in die Schweiz, wo man via der Organisation Football is More (FiM) zum Special Adventure Camp eingeladen war. Hier traf man auf beeinträchtige Kollegen anderer Mannschaften wie Chelsea FC, Arsenal London, TSG Hoffenheim, FC Zürich und viele weitere.

Bei diesem Turnier kam es gleich zu einem unglaublichen Erfolg, der so überhaupt nicht zu erwarten war: Die Mannschaft meisterte Spiel um Spiel, und kam dabei zu Siegen gegen Arsenal und Chelsea, oder auch Benfica Lissabon in der Vorrunde. Nachdem im Halbfinale auch der ansässige Verein Trübach geschlagen wurde, traf man wiederum auf Benfica, nur diesmal im Finale. Und auch hier siegte Rapid - diesmal mit 3:0 - und krönte sich damit zum Turniersieger! Eine nicht nur sportlich und von Trainerseite ganz tolle Leistung, sondern auch vom zwischenmenschlichen Aspekt her - es herrschte nicht nur ein respektvoller Umgang untereinander, sondern auch den Kollegen der anderen Vereine gegenüber. Eine geschlossene Mannschaftsleistung, und das, obwohl man sich noch nicht so lange kennt - Gratulation! Rapid´s General Manager Werner Kuhn, der das Projekt mitinitiierte und auch vor Ort beim Turnier mit dabei war, durfte sich sogleich von den Vertretern der anderen Vereine beglückwünschen lassen.

  

Ergebnisse:

SK Rapid - Arsenal London 1:0

SK Rapid - Benfica Lissabon 2:0

SK Rapid - Chelsea 1:0

SK Rapid - Zayed United Arab 1:0

SK Rapid - FC Zürich 2:0

Halbfinale: SK Rapid - Trübach 4:0

Finale: SK Rapid - Benfica Lissabon 3:0

  

  



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