Die Multisportwoche begeisterte bereits zum 22. Mal
Die Freude war also groß, dass die Multisportwoche auch dieses Jahr wieder der COVID-19-Pandemie und steigenden Infektionszahlen zum Trotz im Austrian Sports Resort BSFZ Obertraun im wunderschönen Salzkammergut stattfinden konnte. Dank des Engagements des Kursleiterteams rund um KG-Vorsitzenden Charly Mayr und der aufwändigen Covid-Maßnahmen unter der Leitung des entsprechend medizinisch ausgebildeten Manuel Leichtfried, konnte das Infektionsrisiko minimiert werden.
Die Rückkehr zum gemeinsamen Sporttreiben war jedenfalls für alle ein großartiges Erlebnis.
Wie gewohnt wurde das Sportangebot von einem erfahrenen neun-köpfigen Übungsleiterteam angeleitet und von insgesamt 30 Begleitsportlern begleitet. Eltern bzw. Elternteile waren mit den allerjüngsten Teilnehmern zu dieser Sportwoche angereist und konnten die herrliche Umgebung genießen, während ihre Kinder in den Übungsgruppen aktiv dem Bewegungsprogramm folgten. Auch einige Geschwisterkinder ohne Sehbeeinträchtigung waren willkommen und konnten mitmachen, was eine ganz besondere Erfahrung für Familien bietet. Gerade für Kinder mit Sehbehinderung ist die Woche eine hervorragende Möglichkeit sich in Sachen Raumorientierung und Körpergefühl weiterzuentwickeln. Insgesamt waren 70 sehbehinderte oder blinde Bewegungshungrige mit dabei, viele von ihnen auch zum ersten Mal, was stets ein Gewinn für die Multisportwoche ist.
Von Gelegenheitssportlern und Neulingen im Blinden- und Sehbehindertensport bis hin zu wettkampfbegeisterten Athleten mit Sehbehinderung gab es wie jedes Jahr für jeden die passende Übungsgruppe. Von Jung bis Alt war für alle etwas dabei.
Unter der Anleitung der hervorragend ausgebildeten und erfahrenen Übungsleiter und den engagierten und ebenso erfahrenen Begleitsportlern wurde jeweils in einer Einheit am Vormittag und am Nachmittag ein vielseitiges und individuell abgestimmtes Programm angeboten. Dazu zählten unter anderem Laufen, Tandemfahren, Leichtathletik, Kräftigungs- und Stabilisierungsübungen, Torball, Klettern, Nordic Walking, Wandern, Stand-Up Paddeln auf dem Hallstätter See und noch vieles mehr.
Ein speziell gestalteter Triathlon wurde zum Highlight der Woche, indem er allen Teilnehmenden der Multisportwoche die Möglichkeit gab, gemeinsam in einem sportlichen Wettkampf ihr Bestes zu geben. Eingeteilt in Teams mit je sechs Personen, trat man in den Disziplinen Schwimmen, Werfen, Schießen und Laufen gegeneinander an. Das Schießen geschah dabei mit einem Luftdruckgewehr mit spezieller Audiovorrichtung für Menschen mit Sehbehinderung unter Anleitung von Patrick Moor, einem Experten in der Sache und international erfolgreichen Schützen. Die Besonderheit des Triathlons war dabei, dass die insgesamt 12Teams immer jeweils zwei Personen auswählten. die in einer der drei Disziplinen zusammen antraten und immer nur die gemeinsame Leistung zählte. Das sorgte dafür, dass in den bunt durchgemischten Teams alle mit ihrem jeweiligen Leistungslevel ihr Bestes geben konnten und die Erfolge gemeinsam gefeiert wurden. Auch die Kindergruppe trat zu einem 100-Meter-Lauf an, und die Jüngsten (4 Jahre) der Woche freuten sich sichtlich über den Applaus und das Anfeuern der versammelten Teilnehmer der Multisportwoche (164). Der Zieleinlauf der Erwachsenen und gerade auch der Kinder war der emotionale Höhepunkt der Woche und macht deutlich, warum die Multisportwoche für so viele etwas ganz Besonderes ist.
Auch wenn die Zukunft rund um die COVID-19-Pandemie ungewiss sein mag, gibt die Multisportwoche 2022 Zuversicht, dass es auch trotz widriger Umstände weiterhin ein großartiges Sportangebot für sehbehinderte und blinde Menschen in Österreich geben wird.
Bericht von Max Hofer, (Teilnehmer)