Lehrreiches Goalballturnier in Prag
Neben Gastgeber Tschechien (2 Teams) nahmen die Mannschaften aus Rumänien, Polen, Ukraine, Belgien, Kroatien, Slowakei, Qatar und Österreich teil. Unsere Nationalmannschaft war mit den Spielern Christoph Prettner, Christian Punz, Vladimir Vasic, Andreas Bergmann und Johannes Kremser, sowie mit den Trainern Markus Fischnaller und Christoph Wanasek vertreten. In dieser Zusammensetzung hat man sich intensiv an zwei vorgelagerten Wochenenden speziell auf dieses Turnier vorbereitet.
Gleich am ersten Spieltag stand man zwei sehr Goalballerfahrenen Mannschaften
gegenüber: Tschechien (ehemals Nummer 2 der Welt) und Kroatien. Zur Überraschung aller ging Österreich mit 3:1 in Führung, die Tschechen agierten anfänglich etwas übermotiviert und dadurch fehleranfällig. Mit fortlaufender Spieldauer stellten die osteuropäischen Nachbarn klar, wer da der Chef am Platz ist. Mit teils unglaublichen Schüssen wurden die Schnittstellen und Linien attackiert und Treffer erzielt. Bis zur Pause konnte das Spiel noch einigermaßen offen gehalten werden. In Halbzeit zwei konnten die Österreicher die gekonnten harten ngriffe immer weniger parieren und Tschechien siegte schließlich mit 14:4. Alle Spieler kamen in diesem Spiel zum Einsatz.
Nachdem wir realistisch betrachtet gegen eine Erste Division Mannschaft noch chancenlos ind, galt die Aufmerksamkeit dem Spiel gegen Kroatien. Bereits ein Schicksaalspiel. Nach ervösem Start und einigen Fehlern stabilisierten sich die Jungs und konnten erstmals das trainierte variantenreiche Angriffsspiel zeigen. Nachdem Österreich zur Halbzeit bereits führte und das Niveau in der zweiten Spielhälfte noch gesteigert werden konnte, wurde das Spiel überragend mit 14:6 gewonnen. Es kamen Kremser, Prettner, Bergmann und Punz zum Einsatz. Die volle Konzentration galt dem Spiel gegen Polen am Tag darauf, denn mit einem Sieg hätte man sogar noch das Halbfinale erreichen. Doch die seit Jahren in dieser Formation spielende jungen Polen waren eine Nummer zu groß: mit flüssigem, variantenreichen Angriffsspiel überraschten sie das Team Österreich und erst ein Time Out konnte wieder etwas Ruhe bringen. Mit anschließenden interessanten Varianten kam man nochmals bis zum 8:6 heran. Der nötige zusätzliche Angriffswille verleitete aber im Abschluss des Spiels zu vielen Angriffsfehlern und so wurde das Spiel sicher nicht leistungsgerecht mit 16:7 verloren. Es kamen Kremser, Prettner, Bergmann und Punz zum Einsatz.
Am dritten Spieltag ging es im Spiel gegen Katar um den 5. Turnierplatz. Das wohl interessanteste Team dieses Turniers, sie sind in der Weltrangliste top platziert, wartete auf unser Nationalteam. Anfängliche Fehler führten aber viel zu einfach zu einem schnellen 3:0 für das arabische Team. Nach einem Spielerwechsel und einem Timeout konnten sich die Österreicher stabilisieren und bis zur Halbzeit noch Gröberes verhindern, 1:5. In der zweiten Halbzeit schaute die Geschichte ganz anders aus: an Gelerntes konnte man sich wieder erinnern und auch umsetzen, die Abwehr stand gut und so konnte man sich bis auf 5:6 heranarbeiten. Es blieben nicht einmal mehr 50 Spielsekunden, also wurde das Risiko erhöht um vielleicht doch noch den Ausgleich zu erzielen. Doch zwei unmittelbar aufeinander folgende Fehler brachten zwei Gegentore, Endstand 5:8. Dennoch ein Spiel auf gutem Niveau, was auch den internationalen Beobachtern der Goalballszene nicht verborgen blieb, die dem österreichischen Team zu ihrer Leistungsentwicklung gratulierten.